Die Gnosis

Leisegang H.



Das Werk „Die Gnosis“ (1924) stellt neben Hans Jonas’: „Gnosis und spätantiker Geist“ (1930) eine weitere Hinführung zur gnostischen Weltsicht dar, worin Leisegang diese systematisch beginnend bei Simon Magus bis zur westlichen Gnosis der Pistis Sophia aufzeigt. Er verweist auf Querverbindungen hin zum Alten und Neuen Testament, wobei er sich auf wichtige gnostische Sekten konzentriert. Eine umfassende Studie will das Buch aber nicht sein. Auch wenn sein Gnosisbegriff – „Gnosis ist Erkenntnis des Übersinnlichen“ – von der modernen Gnosisforschung so nicht mehr geteilt wird und die Erkenntnisse der Nag-Hamadi-Forschung noch nicht vorlagen, bleibt die gestellte Frage nach dem „Bösen“, dem „gnostischen Denken“ und seinen Ausprägungen, aktuell. Seine symbolischen Herleitungen, das Verzeichnis gnostischer Fachausdrücke und seine die Quellen interpretierenden Ausführungen bleiben als Einstieg in die Gnosis wertvoll.